
Der BMW Glas 3000 V8 ist ein echtes Juwel der Automobilgeschichte. In den 1960er Jahren begeisterte das Coupé mit seinem kraftvollen 3.0-Liter-V8-Motor und elegantem Design. Mit 160 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h setzte es neue Maßstäbe.
Nur 418 Exemplare wurden von BMW gebaut, was ihn zu einem seltenen Sammlerstück macht. Liebhaber nennen ihn auch „Glaserati“ – eine Hommage an sein italienisch inspiriertes Aussehen.
Dieses Modell markiert einen besonderen Moment: Es war das letzte Fahrzeug der Marke Glas, bevor BMW die Produktion übernahm. Seine technische Brillanz und historische Bedeutung machen ihn bis heute unvergessen.
Die Geschichte des BMW Glas 3000 V8: Von Glas zu BMW
Hans Glas hatte eine klare Vision: Ein deutsches Coupé mit italienischem Flair. 1964 startete das Projekt als Antwort auf Modelle von Mercedes und Porsche. Wirtschaftliche Herausforderungen und technische Kompromisse prägten die Entwicklung.
Die Entstehung unter Hans Glas: Ein ambitioniertes Projekt
Der Unternehmer setzte auf einen 3,0-Liter-Motor, um im Premiumsegment zu bestehen. Um Kosten zu sparen, wurden Teile von Mercedes adaptiert – etwa Scheinwerfer des O302. Trotz cleverer Lösungen blieb die Marktakzeptanz gering.
Das Frua-Design verlieh dem Fahrzeug Eleganz. Doch die hohen Entwicklungskosten trieben das Unternehmen in die Schieflage. Mehr dazu findet sich in der Glas V8 Chronik.
Die Übernahme durch BMW und die Weiterentwicklung
Am 10. November 1966 übernahm BMW die Produktion in Dingolfing. Der geplante 3,2-Liter-Prototyp mit 175 PS wurde nie realisiert. Stattdessen optimierte BMW das bestehende Modell.
Modell | Produktionszeitraum | Stückzahl | Preis (DM) |
---|---|---|---|
Glas 2600 V8 | 08/1966–01/1967 | 300 | 18.000 |
BMW Glas 3000 V8 | 09/1967–05/1968 | 418 | 23.848 |
Der Preis stieg deutlich, doch die Qualität verbesserte sich. Mit dem Ende der Produktion 1968 verschwand ein Stück Automobilgeschichte.
Technische Meisterleistung: Der Antrieb des Glas 3000 V8
Technische Pionierarbeit prägte den Antrieb dieses Klassikers. Seine Konstruktion setzte in den 1960ern Maßstäbe – vom Motor bis zum Fahrwerk.
Innovation und Herausforderungen
Der 90°-V8 entstand aus zwei 1,3-Liter-Vierzylinder-Blöcken. Mit 2982 cm³ Hubraum leistete er 160 PS. Besonders revolutionär: die Zahnriemensteuerung der Nockenwellen.
Durch Bohrungserweiterung stieg die Leistung von 150 auf 160 PS. Die Transistorzündung ab 3,0 Liter garantierte zuverlässige Verbrennung. Doch der Verbrauch lag bei 12–16 l/100 km.
De-Dion-Achse und Hydromat-Dämpfung
Das Fahrwerk überzeugte mit einer De-Dion-Hinterachse und Panhardstab. Der kurze Radstand (2500 mm) gab dem Wagen agiles Handling, konnte aber die Stabilität bei hohem Tempo beeinträchtigen.
Die Hydromat-Dämpfung sorgte für automatischen Niveauausgleich. Scheibenbremsen rundum – hinten innenliegend – boten sicheres Bremsverhalten.
Technische Daten | Wert |
---|---|
Hubraum | 2982 cm³ |
Leistung | 160 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
Radstand | 2500 mm |
Bremsanlage | Scheibenbremsen rundum |
Design-Ikone: Die Karosserie des BMW Glas 3000 V8
Ein Hauch von Maserati, gebaut in Deutschland – das Design überraschte die Automobilwelt. Die Karosserie vereinte italienische Eleganz mit deutscher Präzision und wurde zum Markenzeichen.
Frua-Design: Italienische Eleganz aus Dingolfing
Pietro Frua, bekannt für Entwürfe des Alfa Romeo 2600, schuf eine selbsttragende Ganzstahlkonstruktion. Besonderheiten:
- Materialmix: Leichtmetall-Elemente reduzierten das Gewicht.
- Schmetterlingsscheibenwischer: Seltenes Detail der 1960er.
- Lkw-Scheinwerfer: Kostensparend vom Mercedes O302 adaptiert.
Mit 4,60 m Länge und 575 Liter Kofferraumvolumen bot das Coupé praktischen Luxus.
Spitzname „Glaserati“: Vergleich mit Maserati
Der Name Glaserati entstand durch die Ähnlichkeit zum Alfa Romeo Quattroporte. Trotz 60% Preisvorteil glänzte die Karosserie mit:
- Chromakzenten an Stoßstangen und Zierleisten.
- BMW-Emblemen auf originaler Glas-Karosserie.
- Klassischen Farbtönen wie Tiefblau oder Silber.
Dieser Artikel zeigt: Das Design war ein Meisterwerk der Kompromisse – zwischen Luxus und Pragmatismus.
BMW Glas 3000 V8: Produktion und Modellvarianten
Seltene Perlen der Automobilgeschichte: Die Modellvarianten des legendären Coupés. Nur 718 Einheiten entstanden zwischen 1966 und 1968 – heute sind sie begehrte Sammlerstücke.
Glas 2600 V8 vs. BMW Glas 3000 V8: Unterschiede im Detail
Der glas 3000 hob sich durch technische Verfeinerungen vom Vorgänger ab. Wichtige Updates:
- Leistung: 160 PS (2600 V8: 150 PS) bei 200 km/h Höchstgeschwindigkeit.
- Preis: 23.848 DM (2600 V8: 22.495 DM) – ein Aufpreis für mehr Qualität.
- Details: Drehstromlichtmaschine, optimierte Getriebeabstufung.
Interessant: Trotz Markenwechsel fehlte der typische BMW-Nierengrill. Ein Kompromiss, der Puristen freut.
Stückzahlen und heutige Seltenheit
Nur 418 Einheiten des bmw glas 3000 V8 rollten vom Band. Zusammen mit den 300 Glas-2600-V8-Modellen ergibt das eine winzige Produktion.
Heute existieren nur noch etwa 150 fahrbereite Exemplare weltweit. Restaurierungstipps und Ersatzteilquellen sind daher gefragt – etwa bei spezialisierten Anbietern.
Modell | Produktionsjahr | Erhaltene Exemplare |
---|---|---|
Glas 2600 V8 | 1966–1967 | ~50 |
BMW Glas 3000 V8 | 1967–1968 | ~100 |
Ein wagen mit diesem Seltenheitsgrad ist heute sechsstellig wert – ein Investment für Kenner.
Fazit: Warum der BMW Glas 3000 V8 ein unvergessener Klassiker ist
Ein zeitloser Klassiker, der Technik und Design vereint. Das glas 3000-Modell markierte eine Ära deutscher Ingenieurskunst. Seine historische Bedeutung als Technologieträger bleibt unbestritten.
Heute begeistert der Wagen Sammler durch Seltenheit und Wertsteigerung. Auktionsergebnisse zeigen: Gut erhaltene Exemplare erreichen sechsstellige Summen. Fachartikel und Filme halten den Kultstatus lebendig.
Experten schätzen die innovative Mechanik – von der Zahnriemensteuerung bis zu 200 km/h Höchstgeschwindigkeit. Selbst in der Nachhaltigkeitsdebatte bleibt der bmw glas 3000 ein Diskussionsthema.
Ein artikel Automobilgeschichte, der bis heute fasziniert. Wer ihn besitzt, hält ein Stück Pioniergeist in der Garage.