Mercedes-Benz Strich-Acht – Klassiker der 70er

Willkommen zum umfassenden Guide über einen echten Automobil-Legende! Dieser typische Vertreter der 1970er Jahre fasziniert bis heute Oldtimer-Fans weltweit.

Von 1967 bis 1976 rollten fast zwei Millionen dieser Fahrzeuge vom Band. Der Spitzname leitet sich vom Erscheinungsjahr 1968 ab und diente zur Unterscheidung vom Vorgänger.

Das Modell überzeugte durch technische Innovationen wie Scheibenbremsen und Schräglenkerachse. Es setzte neue Standards in der oberen Mittelklasse.

In diesem Guide erfährst du alles über Geschichte, Technik und Varianten dieses ikonischen PKW. Tauche ein in die Welt dieses zeitlosen Klassikers!

Einführung in die Mercedes-Benz Baureihe 114/115

Dieser Klassiker markierte einen echten Neuanfang in der Automobilgeschichte. Die Baureihe setzte völlig neue Maßstäbe in Design und Technik.

Die Geburt einer Legende: Vom W 110 zum Strich-Acht

Als Nachfolger des W 110 entwickelten die Ingenieure ein komplett neues Konzept. Die Vorserienfertigung startete im Juli 1967 mit ersten Typen.

Parallel dazu lief die Produktion des Vorgängermodells noch bis Februar 1968 weiter. Diese Überschneidung führte zur besonderen Kennzeichnung in den Fahrzeugpapieren.

Produktionszahlen und historische Bedeutung des Modells

In der gesamten Produktionszeit entstanden über 1,9 Millionen Fahrzeuge. Diese beeindruckende Zahl spricht für die Beliebtheit der Baureihe.

Die Fertigung erstreckte sich über neun Jahren von 1967 bis 1976. Mit knapp zwei Millionen Einheiten erreichte das Modell fast die Stückzahl aller Vorgänger zusammen.

  • Robuste Bauweise machte die Fahrzeuge ideal für Taxi- und Gewerbeeinsatz
  • Ein 240 D im Firmenmuseum zeigt mit über 4,6 Millionen Kilometern die extreme Haltbarkeit
  • Die Produktion lief trotz Nachfolger bis Dezember 1976 weiter – besonders für das Taxigewerbe

Mehr Details zur historischen Entwicklung findest du in der umfassenden Dokumentation dieser Ära.

Modellgeschichte und Entwicklung des Strich-Acht

Die Modellentwicklung dieses Klassikers dokumentiert den Übergang von traditioneller zu moderner Automobiltechnik. Über neun Jahre hinweg entstand eine der erfolgreichsten Baureihen der deutschen Automobilgeschichte.

Modellgeschichte Strich-Acht Entwicklung

Die Produktion startete im Juli 1967 mit ersten Vorserienfahrzeugen. Bis zur endgültigen Einstellung im Dezember 1976 durchlief das Modell kontinuierliche Verbesserungen.

Von der Vorserienfertigung 1967 bis zur Produktionseinstellung 1976

Die Fertigung begann mit kleinen Stückzahlen ab Mitte 1967. Parallel dazu lief noch die Produktion des Vorgängermodells weiter.

Diese Überschneidung erforderte besondere Kennzeichnungen in den Fahrzeugpapieren. Die endgültige Produktionseinstellung erfolgte erst im Dezember 1976.

Design und Karosserie: Die klare Linienführung von Paul Bracq

Der französische Designer Paul Bracq schuf eine zeitlose Formensprache. Seine Entwürfe orientierten sich an der Oberklasse, waren jedoch kompakter gestaltet.

Die klaren Linien ohne modisches Beiwerk prägten den charakteristischen Look. Dieser sachliche Stil wurde zum Markenzeichen der gesamten Baureihe.

Die parallele Produktion zum Vorgängermodell W 110

Bis Februar 1968 fertigte Mercedes beide Modelle gleichzeitig. Dieser ungewöhnliche Schritt sicherte eine nahtlose Modellablösung.

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Im direkten Vergleich zeigte das neue Modell deutliche Fortschritte. Bei gleichem Radstand wirkte es schlanker und moderner.

Wichtige Entwicklungsschritte:

  • Evolutionäre Verbesserungen in Serien 0,5 bis 1,5
  • Minimale Designunterschiede zwischen Sechszylinder- und Vierzylinder-Varianten
  • Neue Maßstäbe in Fertigungsqualität und Materialverarbeitung
  • Kultstatus trotz Produktionsende 1976

Die neunjährige Produktionszeit brachte verschiedene Typen hervor. Jedes Fahrzeug verkörperte deutsche Ingenieurskunst auf höchstem Niveau.

Technische Innovationen des Mercedes-Benz Strich-Acht

Die Ingenieure entwickelten für diese Modellgeneration wegweisende technische Lösungen, die bis heute beeindrucken. Das Fahrwerk setzte komplett neue Maßstäbe in Komfort und Sicherheit.

Revolutionäres Fahrwerk: Von Trommelbremsen zu Scheibenbremsen

Völlig neu konzipiert ersetzte das Fahrwerk die veraltete Technik des Vorgängers. Statt Trommelbremsen und Pendelachse kamen vier Scheibenbremsen zum Einsatz.

Diese Innovation brachte erhebliche Vorteile bei Bremsweg und Fahrsicherheit. Die wartungsfreien Kugelgelenke an der Vorderachse eliminierte lästige Schmierarbeiten.

Die Schräglenkerachse: Ein Meilenstein der Fahrwerksentwicklung

Marketingseitig als „Diagonalpendelachse“ bezeichnet, revolutionierte diese Konstruktion die Straßenlage. Die verbesserte Radführung sorgte für ausgezeichnete Stabilität.

Diese technische Lösung bewährte sich so hervorragend, dass sie in späteren Baureihen weiterverwendet wurde. Verschiedene Typen profitierten von dieser innovativen Achskonstruktion.

Die Schräglenkerachse wurde zum Standard in nachfolgenden Baureihen wie W 116 und W 123. Sie bewies ihre Zuverlässigkeit über Millionen Kilometer.

Sicherheitsfeatures und Ausstattungsoptionen

Serienmäßig sorgten vier Scheibenbremsen für optimale Bremsleistung. Eine Fußfeststellbremse nach Citroën-Vorbild ersetzte die anfällige Stockhandbremse.

Die Ausstattungspalette bot bis zu 43 Extras für höchsten Komfort. Elektrische Fensterheber, Stahlschiebedach und Zentralverriegelung gehörten zum Angebot.

Optionale Niveauregulierung an der Hinterachse und Servolenkung erhöhten den Fahrkomfort. Ab 1972 ergänzte eine Scheinwerferwaschanlage das Portfolio.

Modernisierte Außenspiegel und überarbeitete Rückleuchten verbesserten die Funktion und Optik. Halogenscheinwerfer sorgten für bessere Sicht bei Nacht.

Die Motorenentwicklung brachte Neuerungen wie Strombergvergaser für bessere Abgaswerte. Dies steigerte das Drehmoment und die Leistung der Aggregate.

Ein voll ausgestattetes Modell konnte 1972 über 40.000 DM kosten. Basisversionen starteten dagegen bereits ab 13.000 DM in diesem Jahr.

Modellvarianten: Limousinen, Coupés und Sonderausführungen

Die Vielfalt der angebotenen Karosserieversionen zeigt die breite Einsatzfähigkeit dieser legendären Baureihe. Von eleganten Coupés bis zu robusten Gewerbefahrzeugen deckte das Programm alle Anforderungen ab.

Modellvarianten Limousinen Coupés

Limousinen: Die Unterschiede zwischen W 114 und W 115

Die Limousinen wurden in zwei verschiedenen Baureihen angeboten. Der W 115 umfasste die Vierzylinder- und Fünfzylinder-Typen, während der W 114 für die Sechszylindermodelle reserviert war.

Bei den 280-Modellen gab es minimale Karosserieunterschiede. Diese feinen Abstufungen ermöglichten eine klare Modellhierarchie.

Coupé-Modelle: Exklusive Sechszylinder-Varianten

Ab April 1969 ergänzten elegante Coupés das Programm. Diese exklusiven Varianten waren ausschließlich mit Sechszylindermotor erhältlich.

Das b-säulenlose Design verlieh den Coupés eine besonders elegante Erscheinung. Das Spitzenmodell 250 CE war technisch wegweisend.

  • Erstes Fahrzeug der Marke mit elektronischer Saugrohreinspritzung
  • Exklusive Ausstattung und hochwertige Materialien
  • Produktion endete bereits 1976 vor den Limousinen
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Langversionen und Pick-up-Trucks: Seltene Sonderaufbauten

Offiziell gefertigte Langversionen boten Platz für acht Personen. Diese Pullman-Ausführungen wurden häufig von Hotels und Taxiunternehmen genutzt.

In Argentinien entstanden aus CKD-Bausätzen praktische Pick-up-Fahrzeuge. Diese Typ entstand aufgrund lokaler Gesetzgebung für Nutzfahrzeuge.

Mehr Details zu den verschiedenen Baujahren und Varianten findest du in unserer umfassenden Dokumentation.

Taxiversionen: Der unverwüstliche Diesel für Gewerbefahrer

Die Dieselmodelle erwiesen sich als extrem robuste Arbeitstiere. Viele Taxi-Fahrzeuge erreichten Laufleistungen über eine Million Kilometer.

Diese Zuverlässigkeit machte sie zum Standard im Taxigewerbe der 1970er Jahre. Die Modellpflege berücksichtigte stets die besonderen Anforderungen gewerblicher Nutzer.

Selbst nach Produktionsende des Nachfolgers wurden noch Limousinen für das Taxigewerbe gefertigt. Die überarbeitete Stoßstange und verstärkte Komponenten sicherten die Langlebigkeit.

Motorisierung: Ottomotoren und Dieselmotoren im Vergleich

Das Antriebsprogramm dieser legendären Baureihe bot für jeden Anspruch die passende Lösung. Von sparsamen Dieselaggregaten bis zu kraftvollen Sechszylindern deckten die Ingenieure alle Leistungsklassen ab.

Die Vielfalt der Motoren unterstrich den universellen Charakter dieses Fahrzeugs. Jeder Typ verfügte über spezifische Stärken für unterschiedliche Einsatzzwecke.

Vierzylinder-Ottomotoren: Von 200 bis 230.4

Der M 115 bildete das Fundament der Benzinmotoren-Palette. Dieses robuste Aggregat bewährte sich in verschiedenen Leistungsstufen.

Das Einstiegsmodell 200 leistete 95 PS und bot ausreichend Kraft für den Alltag. 1973 ersetzte der 230.4 mit 110 PS den bisherigen 220.

Sechszylinder-Ottomotoren: Vom M 180 bis zum M 110 DOHC

Für höhere Ansprüche standen Sechszylindermotoren bereit. Der M 180 trieb die Modelle 230 und 230.6 mit 120 PS an.

Der M 114 leistete in 250er Modellen 130 PS. Im exklusiven 250 Coupé erreichte er durch D-Jetronic-Einspritzung sogar 150 PS.

Die Top-Versionen verwendeten den modernen DOHC-M 110. Dieser Hochleistungsmotor entwickelte zwischen 136 und 185 PS.

Dieselmotoren: Vom 200 D zum revolutionären Fünfzylinder 240 D 3.0

Die Dieselvarianten begannen mit dem OM 615 im 200 D. Dieses Aggregat leistete 55 PS und bewies extreme Langlebigkeit.

Der 220 D brachte es auf 60 PS. Ab 1973 übernahm der OM 616 im 240 D mit 65 PS die Spitzenposition.

1974 folgte die weltweite Premiere: Der erste Fünfzylinder-Diesel-PKW mit dem OM 617. Der 240 D 3.0 leistete 80 PS und erreichte bis zu 150 km/h.

Modell Motorcode Leistung Baujahr
200 M 115 95 PS 1968-1976
230.4 M 115 110 PS 1973-1976
230.6 M 180 120 PS 1968-1973
250 CE M 114 150 PS 1969-1976
280 E M 110 185 PS 1972-1976
200 D OM 615 55 PS 1968-1976
240 D 3.0 OM 617 80 PS 1974-1976
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Die Beschleunigungswerte zeigen den großen Leistungsunterschied. Während der 200 D 31 Sekunden für 0-100 km/h benötigte, setzte der 240 D 3.0 neue Maßstäbe.

Diese Motorenvielfalt machte die Baureihe zum idealen Fahrzeug für verschiedene Zielgruppen. Vom sparsamen Taxi bis zum sportlichen Coupé deckte das Programm alle Bedürfnisse ab.

Mehr Informationen zur technischen Entwicklung späterer Modelle findest du in unserer umfassenden Dokumentation.

Modellpflege und Serienentwicklung

Die kontinuierliche Weiterentwicklung dieser Fahrzeuggeneration zeigt die hohe Ingenieurskunst. Über neun Jahre hinweg verbesserten die Entwickler Schritt für Schritt Komfort und Sicherheit.

Jede Serie brachte sinnvolle Neuerungen für den Alltagsgebrauch. Diese evolutionäre Modellpflege sicherte den langfristigen Erfolg der gesamten Baureihe.

Serie 0,5 bis Serie 1,5: Die evolutionären Verbesserungen

Die erste Serie startete im Dezember 1967 mit charakteristischen Merkmalen. Eine zweigeteilte Mittelkonsole kennzeichnete diese frühen Typen.

Ab August 1969 folgte Serie 1 mit wichtigen Updates. Eine einteilige Konsole, Teppiche statt Gummimatten und serienmäßige Warnblinkanlage verbesserten den Komfort.

Serie 1,5 ab April 1972 brachte weitere Innovationen. Intervallschaltung für Scheibenwischer, Automatikgurte und Sicherheitslenkrad erhöhten die passive Sicherheit.

Die große Modellpflege 1973: Optische und technische Neuerungen

Im August 1973 erfolgte die umfassendste Überarbeitung. Die Front zeigte nun eine breitere Kühlermaske und veränderte Stoßstange.

Die Rückleuchten erhielten eine gerippte Oberfläche für bessere Sichtbarkeit. Ausstellfenster entfielen zugunsten verbesserter Belüftungssysteme.

Technische Änderungen umfassten von innen verstellbare Außenspiegel und geänderte Dachregenrinnen. Bei Automatikgetrieben ersetzte ein Drehmomentwandler die hydraulische Kupplung.

Detailänderungen und Übergangsmodelle

Die Entwickler behielten bei einigen Sonderausstattungen bewährte Lösungen. Bei Klimaanlagen-Fahrzeugen blieb die zweigeteilte Konsole erhalten.

Neue Motoren wie der 230.4 Vierzylinder und 240 D Diesel ergänzten das Programm. Der bisherige 230 wurde zum 230.6 umbenannt.

Diese kontinuierlichen Verbesserungen orientierten sich an der parallelen Entwicklung in S-Klasse und SL. Höhere Kopfstützen und verbesserte Materialien steigerten den Komfort.

Die evolutionäre Entwicklung dieser Baureihen zeigt die hohe Anpassungsfähigkeit. Jede Serie brachte messbare Verbesserungen für Fahrer und Passagiere.

Fazit: Die bleibende Bedeutung des Mercedes-Benz Strich-Acht

Diese ikonische Baureihe prägte eine ganze Ära der Automobilgeschichte. Mit über 1,9 millionen produzierten Einheiten in neun Jahren setzte sie neue Maßstäbe.

Die robuste Bauweise und innovative Technik wie das Fahrwerk mit Schräglenkerachse machten diese Fahrzeuge unverwüstlich. Die Modellpflege von 1973 integrierte modernste Features.

Besondere Limousinen und exklusive Coupés mit Sechszylindermotor erzielen heute hohe Sammlerwerte. Ihre zeitlose Eleganz und extreme Langlebigkeit begründeten den Kultstatus.

Dieser Typ verkörpert perfekt deutsche Ingenieurskunst der 1970er Jahre. Er bleibt ein begehrtes Sammlerstück mit historischem Wert.

Mehr über deutsche Automobillegenden erfährst du in unserem Guide zum Opel Kadett.

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